Donnerstag, 20. August 2015

Mazedonien 2015

FOTOS

Meinen Familienurlaub will ich hier nicht preisgeben. Doch so viel sei gesagt: meine zwei Helden, Claudia und Samuel haben die Anreise super überstanden. 21,5h und 1600km im Auto haben von allen drei Reisenden dickes Sitzfleisch und ein gutes Nervengerüst abverlangt.
In Krusveo angekommen überzeugte das Land von Anfang an mit Freundlichkeit und schönen Landschaften, leider oft mit Müll durchzogen, doch das Urlauberauge sieht drüber hinweg.
Trainingsflug am Sonntag:
Da es am Montag etwas windiger sein sollte nützten wir nach einer Wanderung zum Startplatz das schöne Wetter und gingen fliegen. Funk funktionierte wieder mal nicht, doch der Flug mit Raimund, und den anderen machte von der Basis weg Spaß und die Freude über das schöne Fluggebiet wuchs.
Montag:
Viel Westwind und die Organisation wollte einen Trainingstask von Prilep aus starten. Leider zu viel Wind von vielen Richtungen. Und nur ein paar Piloten starteten. Wir fuhren mit Jochen Zeischka nach Bitola und schauten uns eine römische Ausgrabungsstätte Heracles an. Danach ging es in Richtung Prilep zum Sightseeing und rauf auf den Startplatz. Erst von hier heroben überblickte man das ganze Gebiet. Castelluccio x10.
Task I:
124km in Richtung Norden und von der anderen Talseite zurück nach Süden, übers Flache wieder nach Westen und zurück in die Talmitte nach Norden. Am Startplatz ging es zäh aber stetig nach oben. Und nach Norden fetzten im Flachen schöne Bärte an die Basis. Zurück nach Prilep und wieder an der Basis erwischten wir noch einen Bart vor der Wende. Raimund, Tschapi und ich glitten dann ins Flache, Blaue. Landen und das Österreicher Goal wurde eröffnet. Ich organisierte bei einem Bauern im Dorf drei Landebier und Daniela holte uns mit Freddys Auto ab. Abends ging es hundsmüde ohne Essen ins Bett.
Task II:
90km Startboje im Norden, übers Flache oder über die Berge nach Süden dann ins Goal in der Talmitte. Mein Flug endete durch eine große Abschattung vor der zweiten Wende. Etwas zu spät und etwas zu früh, denn vorher und nachher schaute es gut aus. Wieder hat mich die Ungeduld bestraft. Claudia und Samuel haben mich abgeholt und nach einem netten Abendessen mit der Austriangang, gings wieder ins früh ins Bett.

Donnerstag:
In der Früh schon Regen. Gleich ist Meeting, schaun ma mal…  Zweites Briefing auf 11:30Uhr angesetzt. Wieder einmal hat ein Drachenwettbewerb das typische Wetter einer Region über den Haufen geschmissen. Wir hoffen aber noch auf Besserung und dass die Vorhersagen irren. Wir fahren nach Prilep, am Himmel hängen noch viele Wolken und die Hoffnung auf einen Task steigt nicht.


Ab Talmitte reissen plötzlich die Wolken auf und bis wir am Startplatz sind haben schauen wir durch Sonnenbrillen gegen einen blauen Himmel mit weißen Thermikwolken.
TaskIII: 73km, gegen Norden, dann ins Flache nach Süden und ins übliche Goal. Am Start Wartechaos da es nur eine Startline gibt und der Wind von überall kommt.
Erster Wendepunkt mit Balazs erflogen und beim Zurückfliegen dank Drecksspur und einer Fehlentscheidung schnell am Boden gestanden.

TaskIV: 122km kurz eine Startboje im Norden dann nach Süden, kurz nach Nordwesten und retour nach Süden ins Goal. Mich frisst an der Ersten Boje die Abschattung, komme aber in Krusevo nochmal hoch. Danach kurzer Kampf mit wenig Energie... Rückholerfreundlich gelandet.



Epilog:
Mazedonien hat einiges zu bieten. Speziell das Tal um Bitola, Prilep und Krusevo. Gemütlichste Leute, ja sogar die wilden Hunde haben keinen Stress. Jeder ist hilfsbereit und im Tal wachsen Tomaten, Paprika und Tabak, dass sogar die Thermik danach duftet. Einziges Problem: Man sollte sich vorher vergewissern ob man ein Navi hat, dass das Straßennetz der Umgebung aufweisen kann. Die Storys der Rückholer waren oft genauso abenteuerlich wie die der Piloten. Spät abends kamen manche erst ins Hotel zurück obwohl sie nahe asphaltierter Straßen und nicht weit weg von Krusevo gelandet sind.
Das ist das kleine Problem mit dem Valley unterhalb von Krusevo.
Das Problem mit Mazedonien ist eigentlich garkein Problem mit Mazedonien sondern mit der An- und Abreise. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation werden an den Grenzen verstärkt Kontrollen durchgeführt. Und bei vielen Fahrzeugen braucht das einfach Zeit. Ich weiß nicht was sich in den nächsten Jahren daran ändern sollte. Da sich auch in Zukunft für viele Bewohner der Kriegs- und Krisengebieten im nahen und fernen Osten nicht viel ändern wird. Bzw. sehe ich zurzeit kein Licht am Ende des Tunnels und Pläne etwas zu ändern sind erst in der Schaffungsphase. Alles etwas spät, alles etwas langsam… die Mühlen der Politik mahlen langsam?!
Eine stressfreiere, jedoch nicht kürzere Anreise empfiehlt sich daher: Die Fähre von Ancona nach Albanien oder Griechenland. Road-Pricing in Italien und Fährenkosten gegen unkalkulierbare Wartezeiten (8h+) an den Grenzen zwischen Ungarn/Serbien, Serbien/Mazedonien auf der einen Route, Slowenien/Kroatien, Kroatien/Serbien, Serbien/Mazedonien auf der anderen Route.
Doch allem voran stellt sich die Frage ob ich nächstes Jahr überhaupt runterfahren darf/kann.

Refugees Welcome